Flachsanbaufläche in Frankreich, Belgien und den Niederlanden steigt 2017 um rund 12000 Hektar

Nachdem bereits im Anbaujahr 2016 ein Zuwachs von etwa 10000 ha auf 107000 Hektar im Vergleich zu 2015 zu verzeichnen war, wird es in diesem Jahr erneut einen beträchlichen Flächenzuwachs in Größenordnung von etwa 12000 ha im westeuropäischen Flachsanbau geben.
Dies ist der ungewöhnlich starken, seit Jahren kontinuierlich steigenden Nachfrage nach Langflachs geschuldet. Selbst die hinsichtlich Langfaserqualität und -menge allenfalls durchschnittliche Ernte 2016 findet zu Preisen von 1900 € bis 2400 €/t raschen Absatz. Selbst die aufgrund der teilweise in der Blüte von Regen und Wind niedergedrückten Flachsflächen mit minderen Langfaserqualitäten – man spricht hier von bis zu 30% der Gesamternte -finden zu Preisen zwischen 1300 € bis 1900 €/ha ihre Abnehmer.
Mit rund 140 000 Tonnen Langflachs und 60 000 Tonnen gereinigtem Schwungwerg, mithin einem Faserertrag von rund 2000 kg/ha stellt Flachs die bei weitem ertragsstärkste (textile) Faserpflanze in Europa dar. Stellt man sich die Verteilung der Fasererträge je Flächeneinheit wie eine Glockenkurve vor wird deutlich, dass es zu missglückten Einzelflächen mit einem Ertrag von lediglich 1000 kg/ha Gesamtfaser in 2016 auch solche gegeben hat, die in der landwirtschaftlichen Praxis an 3000 kg/ha Gesamtfaser heran gereicht haben. Ob jedoch für den vermeintlich glücklichen Fall, dass die erweiterte Flachsanbaufläche 2017 der Branche einen Gesamtfaserertrag von 2500 kg/ha Gesamtfaser beschert die Nachfrage ausreicht um das hohe Preisniveau zu halten darf angezweifelt werden, ist doch im Flachs nichts so sicher wie der Wechsel.